26. Mai 2017

Pressemitteilung: Der Erhalt des Bannwalds muss Priorität haben

Grüne reagieren skeptisch auf Vorschlag der CDU zu Naturpark Ostgrube: „bei über 60 ha abzuholzenden Bannwald ist das wie Pflaster bei Amputationen“

„Schön, dass die örtliche CDU nun den Langener Waldsee für sich entdeckt hat, wir haben ihr Engagement bei der Diskussion um die abzuholzenden 60 ha Bannwald bisher schmerzlich vermisst“, äußert der grüne Fraktionsvorsitzender Jens Duffner in einer Pressemitteilung. Den Vorschlag eines Naturparks an der ehemaligen Ostgrube bewerten die Grünen allerdings sehr skeptisch. „Das erinnert sehr stark an Pläne der Firma Sehring zu einer Atoll-Landschaft rund um den Waldsee, die uns vor einigen Jahren schon einmal präsentiert wurden. Letztendlich stehen hier über 60 Fußballfelder Wald der höchsten Schutzkategorie zur Disposition, da mutet so ein nettes Naherholungsgebiet an wie Pflaster nach einer Amputation.“

Der Wald biete nicht nur bereits jetzt für jedermann zugängliche Naherholung, sondern habe wichtige ökologische Funktionen für den regionalen Grundwasserhaushalt und das Mikroklima in der Rhein-Main-Region. Gerade in den letzten Jahren seien für den Flughafenausbau hunderte von Hektar Wald geopfert worden, die diese wichtigen Funktionen nicht mehr erfüllen könnten. Deshalb seien an die Genehmigung zur Auskiesung der Waldflächen durch das Abbauunternehmen Sehring auch strenge Auflagen, unter anderem zur Wiederaufforstung, geknüpft worden. „Was wir beobachten können, ist doch, dass sich das Abbauunternehmen bisher windet wie ein Aal, um sich vor diesen Verpflichtungen zu drücken. Der letzte Coup sind die massiven Fristverlängerungen gewesen, die man sich für die Wiederbefüllung und Wiederaufforstung hat einräumen lassen, weil man es nicht hinkriegt“, so Duffner. Er werde deswegen sehr hellhörig, wenn die CDU anrege, doch auch noch weitere Renaturierungsflächen in einen Naturpark zu integrieren. „Das ist genau das Hintertürchen, das Sehring braucht, um Zeit zu gewinnen und sich eine preiswertere Alternative zu überlegen, die er den Behörden präsentieren kann.“

Wenn die CDU wirklich etwas für das Areal rund um den Waldsee tun wolle, dann solle sie sich gegen die Abholzung des Bannwaldes engagieren und die Naturschutzverbände, die man so großzügig in die Naturparkplanung einbinden wolle, bei ihren juristischen Auseinandersetzungen mit der Firma Sehring unterstützen. „Der Erhalt des Bannwalds muss Priorität haben, alles andere ist Augenwischerei“, erklärt Duffner.

Ausmaß der Rodungen am Langener Waldsee