21. April 2017

Pressemitteilung: Vertane Chance beim Jugendforum

Grüne kritisieren sture Haltung der Bürgerlichen bei Altersfestlegung.

In der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Kultur und Sport war am Donnerstagabend erneut die „Partizipation von Jugendlichen“ Thema. Ein erster Versuch im letzten Jahr scheiterte an der konservativen Mehrheit im Langener Stadtparlament, die Jugendvertreter/innen kein Rederecht einräumen wollte. Auch beim zweiten Anlauf konnte keine einheitliche Linie zwischen den Fraktionen erzielt werden. CDU, FWG-NEV, FDP und UWFB hatten einen gemeinsamen Änderungsantrag eingebracht, der ein Jugendforum vorsieht. Der wesentliche Knackpunkt diesmal: das Engagement Jugendlicher sollte nur bis zu einem Alter von 18 Jahren möglich sein. Dies stieß nicht nur bei den im Ausschuss anwesenden Vertretern der Jugendlichen auf einhellige Ablehnung.

 

Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Martina Dröll, kritisierte diesen Passus. „Eine solche Altersbegrenzung noch oben verdammt ein Jugendforum doch schon von Anfang an zum Misserfolg. Da können doch die ersten der Initiatoren aussteigen, ehe sie überhaupt ein gemeinsames Konzept entwickeln konnten“ so Dröll. Ein Höchstalter von 18 Jahren sei doch absurd, wenn selbst die Jugendorganisationen von CDU und FDP Mitglieder bis einschließlich 35 Jahren in ihren Statuten vorsehen. Überhaupt komme der Änderungsantrag der bürgerlichen Mehrheit einem Generalverdacht gegen die Akteure gleich. „Bevor die inhaltliche Arbeit losgeht, signalisiert man den Jugendlichen erst einmal, was sie alles nicht dürfen und sollen. Wir sollten doch froh sein, wenn sich die Jugend in der Politik engagieren will und solche Initiativen mit offenen Armen empfangen.“ Auch die Trägerschaft des Projektes durch die AWO lehne die bürgerliche Mehrheit ja ab, obwohl diese das Projekt ja mitfinanziere. „Sonst schauen sie ja immer ganz genau aufs Geld, aber hier war die Angst vor einer angeblichen politischen Konkurrenz wohl größer. Wird Zeit, dass die Kolleginnen und Kollegen mal aus dem Wahlkampfmodus rauskommen“, spottet Dröll in Richtung der bürgerlichen Fraktionen.

 

Bündnis 90 Die Grünen stimmten dem Änderungsantrag trotzdem größtenteils zu, um ein Konzept für ein Jugendforum auf den Weg bringen zu können. In getrennter Abstimmung lehnten sie jedoch die Altersbegrenzung ab. „Wir hoffen, dass trotz der bürokratischen Einschränkungen die Jugendlichen bei der Stange bleiben und freuen uns über ihr tolles Engagement“, so Martina Dröll.