Standpunkte – Stand Januar 2015

Skizzen/KonstruktionspläneStandpunkte von Bündnis ’90 / Die GRÜNEN
Ortsverband und Fraktion im Stadtparlament Langen (Hessen)

Stand: Januar 2015

Liebe Langenerinnen und Langener,
wenn Sie diese Zeilen und die folgenden Seiten lesen, gehören Sie zu denjenigen, auf die es in der Kommunalpolitik ankommt! Sie wollen Fakten statt Fotos, sie sehnen sich nach Konzepten statt nach Plattitüden. Sie wollen sich selbst informieren, statt den Sprüchen anderer zu glauben. Vor allem lassen Sie sich nicht gerne für dumm verkaufen, sondern bestehen auf Mündigkeit, Kritikfähigkeit und Selbstverantwortung und Sie nehmen gerne Ihr Recht auf Mitsprache und Mitgestaltung wahr. Nach diesem Verständnis haben wir von ‚Bündnis 90 / DIE GRÜNEN‘ in den vergangenen Jahren im Langener Stadtparlament für Sie und mit Ihnen Politik gemacht: aktiv, aufklärend und umweltorientiert. Auch nach drei Jahrzehnten sind wir noch immer innovativ, unkonventionell und für manche Überraschung gut. So soll es auch bleiben.

Liebe Wählerinnen und Wähler,
wir brauchen Sie! Für unsere Politik der Offenheit und Aufklärung, des Miteinander statt Gegeneinander und der Zurückhaltung beim Verbrauch unseren begrenzten Ressourcen an Land, Luft und Wasser. Hier können Sie helfen. Wenn unsere Politik und unsere Standpunkte mit Ihren weitgehend übereinstimmen (ganz geht ja nie), dann sollten Sie uns wählen. Damit Sie die Katze nicht im Sack kaufen müssen, haben wir unsere wichtigsten Standpunkte zu Langener Themen auf dieser Seite aufgeführt.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
nur als starke Fraktion haben wir genügend Einfluss im Stadtparlament um Fehlentwicklungen in unserer Stadt zu verhindern. Und es gibt mehr als sie denken! Jeder von uns bewegt sich ja immer nur in einem begrenzten sozialen und räumlichen Umfeld. Daher kommen wir als Person zum Glück niemals mit allen Problemen in Kontakt. Das ist der Grund, weshalb wir Politik immer als Team-Politik verstehen. Unser Team ist dabei nicht nur die Fraktion, sondern auch unser gesamtes soziales Umfeld, unsere Parteimitglieder und alle Bürger die sich mit ihren Wünschen an uns wenden. Hier kommen Sie ins Spiel. Melden Sie sich wenn Sie etwas bedrückt, was wir durch unsere Politik beeinflussen können. Kommen Sie zu uns und berichten Sie uns Ihre Wünsche oder arbeiten Sie gleich mit an den Lösungen. Wir sind immer offen für neue Mitstreiter in unserem Team.

Klimaschutz & Energie

Global denken – lokal handeln: Klimaschutz ist auch in Langen ein Thema. Klimaschutz schafft Arbeit.

Wir engagieren uns in diversen Arbeitsgruppen an der Entstehung eines lokalen Klimaschutzkonzeptes, das auch auf unser Drängen hin zustande gekommen ist. Gerade im kommunalen Gebäudebestand liegt noch vieles im Argen. Es gibt einiges zu verbessern, um den Energieeinsatz zu optimieren. Das spart mittelfristig nicht nur viel Geld, sondern reduziert den umweltschädlichen CO²-Ausstoss erheblich.

Wir wollen eine dezentrale und regenerative Energiegewinnung auch in Langen! Möglichkeiten gibt es viele: Energiegewinnung durch Faulgase an der Kläranlage (CO-Vergärung), Sonnenkollektoren und Fotovoltaikanlagen an/auf kommunalen Fassaden und Dächern, Holzpelletheizungen, Wärmerückgewinnung aus Abwasser, Geothermie- und Erdwärmekraftwerke oder kleine dezentrale Kraftwärmekopplungsanlagen (KWK). In Langen kann man an vielen Stellenden den Kampf gegen die Klimawende konkret angehen. Man muss es nur wollen!

Hier sehen wir auch für die Langener Stadtwerke Auftrag und Chance sich nachhaltig zu etablieren und zu engagieren.

Kinder & Jugend

Nicht bei den KURZEN kürzen

Wir möchten sicher stellen, dass der hohe Standard in Langen auch für alle ohne Abstriche bei Qualität und Umfang bezahlbar bleibt. Wir wollen nach Einkommen gestaffelte Gebühren, damit nicht vom Einkommen abhängt, wie viele Kinder eine Kita besuchen können und die Belastung gerechter verteilt wird.
Wir wollen die flächendeckende und professionelle Ganztagsbetreuung in Horten und an den Schulen sicherstellen und weiterverbessern: Das gilt auch für nachfrageorientierte Angebote wie zum Beispiel die Ferienbetreuung.

Wir setzen auf noch mehr Bildungsangebote im Vorschulalter zum Beispiel durch Kooperationen mit Vereinen, Volkshoch- und Musikschule.
Wir wollen eine engere Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen, um sie in die Finanzierung der Kinderbetreuung stärker einzubinden.

In der Jugendarbeit in Langen haben wir schon viel erreicht, häufig waren unsere Initiativen dafür der Auslöser. In den nächsten Jahren wollen wir unser Augenmerk darauf richten, das gute Angebot trotz angespannter Haushaltslage zu erhalten und an der einen oder anderen Stelle noch zu verbessern.

Verkehr

Eine „grüne“ Verkehrspolitik für Alle

Wir werden uns auch weiterhin gegen den geplanten vierspurigen Ausbau der B 486 zwischen der K 168 und Autobahnanschluss stark machen. Fast 20 Mio. für 1,8 km Straße sind ein Wahnsinn! Durch diesen Ausbau werden die Straßen in Langen mit zusätzlichem Verkehr belastet. Ein 2-spuriger Ausbau mit Radwegen an den Seiten ist völlig ausreichend.

Wir wollen flächendeckende Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, zum Beispiel durch die Ausweitung von Tempo 30-Zonen und, wo notwendig, durch bauliche Maßnahmen.

Langen soll attraktiver für Fußgänger und Radfahrer werden, damit man auch einmal leichter auf das Auto verzichten kann. Dazu gehören attraktive Wegeverbindungen und ausreichendPlatz für Fußgänger – auch mit Kinderwagen.

Zu einer grünen Verkehrspolitik gehört auch ein leistungsstarker öffentlicher Personennahverkehr. Dazu zählen für uns eine effektive Anbindung der Bahnstraße als Haupteinkaufsstraße, aber auch des Krankenhauses oder des Bereichs um das Rathaus und die Stadthalle an die Wohnquartiere.

Alte Menschen

Da muss Langen nicht „alt“ aussehen

Langen braucht kein drittes Pflegeheim. Langen braucht ein vielfältiges Angebot an seniorengerechten Wohnformen, die ein selbstbestimmtes Leben auch im Alter ermöglichen. Für die vielen Menschen, die ihren Lebensabend so lange es geht in den eigenen vier Wänden verbringen möchten, muss es Treffpunkte, Begegnungsstätten und Geschäfte für die Grundversorgung in den Stadtquartieren geben. Beispielsweise könnten in einem Wohngebiet östlich der Liebigstraße neue Wohnungen direktaltengerecht errichtet werden. Dort sind bereits Einkaufsmöglichkeiten und andere Dienstleistungen vorhanden, die kurze Wege ermöglichen.

Alte Menschen, die sich mit dem Rollator durch die Stadt bewegen, treffen auf (zu) viele Hindernisse. Wir wollen auch in Langen in den nächsten Jahren ein Höchstmaß an Barrierefreiheit erreichen und die Betroffenen mitgestalten lassen, zum Beispielüber einen Seniorenbeirat, den wir installieren wollen.

Ältere Menschen haben viele Fähigkeiten, die unsere Gesellschaft gut gebrauchen kann. Das möchten wir nutzen und sie in vielfältige gemeinnützige Aufgaben einbinden. Mehr – auch innenstadtnahe – Erholungs- und Freizeitflächen, die auch für ältere Menschen interessant sind, zum Beispiel durch altersgerechte Bewegungs- und Spielangebote.

Naturschutz

Langen – nachhaltig für die nächsten Generationen. Hände weg von unserem Wald!

Unsere Region ist durch Flug- und Autoverkehr hoch belastet. Umso wichtiger sind die verbliebenen Naturflächen für Erholung, Klima und den Schutz des Grundwassers. Deshalb steht Naturschutz ganz oben auf der grünen Agenda!

Ganz entschieden wenden wir uns gegen die Pläne der Firma Sehring, am Langener Waldsee weitere 82 Hektar Bannwald abzuholzen, um dort Kies zu fördern. Es gibt in Südhessen genügend Lagerstätten, die genutzt werden können, ohne dazu in ökologisch wertvolle Flächen einzugreifen.

Die bauliche Innenentwicklung der Stadt hat Vorrang vor der weiteren Erschließung des Außenbereichs. Die Flächeninanspruchnahme wollen wir auf Baulücken und Brachflächen beschränken und wertvolle Frei- und Naturflächen außerhalb der Siedlungsfläche schonen. Langen hat zu wenig Grün in der Innenstadt. Wir wünschen uns mehr Grünflächen und Straßenbepflanzungen sowie eine bessere Pflege der vorhandenen Anlagen. Das sieht nicht nur schöner aus, sondern dient auch dem Mikroklima.

Innenstadt

Lebensqualität sichern

Bevor es zu spät ist: wir wollen die Bahnstraße und die Romorantin-Anlage möglichst schnell so umgestalten, dass sie einen deutlich höhere Aufenthaltsqualität erhalten und sich wirklich zu einem innerstädtischen Treffpunkt entwickeln können: Mehr Platz für Fußgänger, weniger Parkplätze, weniger Durchgangsverkehr. Verlegung des Wochenmarktes in die Romorantin-Anlage oder den Lutherplatz, mehr Grün und Straßenmobiliar und mehr attraktive Angebote seitens des Gewerbes sowie Flächen für Gastronomie und Kultur.

Alter SSG-Sportplatz: Für die letzte frei zugängliche Grünfläche in der Innenstadt stellen wir uns einen Stadtgarten vor, der allen Generationen offen steht. Wir wollen dort kein drittes Pflegeheim, das keiner mehr braucht und wir wollen dort auch keine Wohnbebauung.

Wir wollen die Verkehrsbelastung der Innenstadt durch den Rückbau und die Umgestaltung der ehemaligen B3 in den Griffbekommen und damit die Aufenthaltsqualität in der Altstadt zu verbessern.

Stadtentwicklung

Stadtbild aufwerten. Neue Ideen für die Stadt.

Uns sind auch die Stadtquartiere wie das Neurott, das Linden, Oberlinden, der Steinberg oder der Langener Norden wichtig. Hier hat sich baulich eine ganze Menge getan, die Infrastruktur ist jedoch nicht in gleichem Maße mitgewachsen. Wir möchten sie deshalb gezielt aufwerten durch Einkaufsmöglichkeiten, Angebote für Kinderbetreuung, kulturelle Angebote und Dienstleistungen.

Auf den seit Jahren brach liegenden Gewerbeflächen östlich der Liebigstraße können wir uns mittel- bis langfristig ein weiteres attraktives Wohngebiet mit verträglichem Dienstleistungsgewerbe und Geschäften vorstellen.

Um listige Bauspekulanten abzuschrecken und um Bausünden der Vergangenheit zu vermeiden, wollen wir für das gesamte Stadtgebiet eine umfassende klare, nachhaltige und gerechte Bauleitplanung voranbringen.