Zukunft machen wir zusammen – Wahlprogramm

Langen – eine Stadt für Alle

Corona hat im vergangenen Jahr unser öffentliches und privates Leben massiv verändert. Auch die Kommunalwahlen am 14. März 2021 stehen unter den Auswirkungen dieser Pandemie. Die örtliche Wirtschaft, die Gastronomie, das Kulturleben, das Vereinsleben: alle haben schwer gelitten und werden noch Zeit brauchen, um sich wieder zu erholen. Die Stadt kann im Moment nur wenig helfen. Im kommunalen Haushalt, der sich gerade auf dem Weg der Konsolidierung befand und dank der Hessenkasse erstmals ohne neue Schulden auskam, tun sich erneut große Löcher auf. Die ohnehin niedrigen Gewerbesteuereinnahmen sind um weitere rund sechs Millionen Euro eingebrochen. Das Land kann diesen Verlust nur zum Teil ausgleichen. Unsere finanziellen Spielräume werden mittelfristig eher klein bleiben. Unser Kommunalwahlprogramm steht daher unter drei Prämissen.

Wir wollen die Lasten gerecht verteilen. 

Es ist für uns keine Lösung, jetzt alle Leistungen teurer zu machen, von denen vor allem Menschen mit kleinem Einkommen und Familien mit Kindern profitieren und auf die sie auch zukünftig angewiesen sind. Kinderbetreuung, Sport- und Freizeitangebote, kulturelle Leistungen müssen bezahlbar bleiben. Unsere soziale Infrastruktur geht uns alle an, wir alle sind gemeinsam für ihren Erhalt verantwortlich. Die finanziellen Folgen von Corona wollen wir auf viele Schultern, möglichst auf die stärkeren, verteilen. Im Klartext: lieber die Grundsteuer anheben als die Kita-Gebühren.

Wir wollen klare Prioritäten setzen

Wenn das Geld knapp ist, brauchen wir für unsere Haushaltspolitik klare Prioritäten. Alle Investitionen werden daraufhin geprüft, ob sie nachhaltig und der zukünftigen Entwicklung der Stadt förderlich sind. Klimaschutz ist hier ein zentraler Maßstab. Die Verwaltung werden wir bei ihrer konsequenten Sparpolitik weiter unterstützen, sofern sie sozial gerecht ist. Der Erhalt einer lebenswerten Umwelt ist unser Kernanliegen und mit uns nicht verhandelbar. Darauf werden wir auch bei allen in der Zukunft anstehenden Aufgaben und Projekten achten.

Wir wollen gestalten

In jeder Krise steckt auch eine Chance. Wir wollen nicht resignieren, wir wollen gestalten: mit einer zukunftsfähigen Politik, die nachhaltig Ökologie und Ökonomie verbindet. Mit einer Politik, die sich an den Menschen orientiert und Verantwortung für alle Generationen beweist. Kurz: wir wollen eine Stadt für Alle! Deshalb brauchen wir am 14. März 2021 Ihre Stimme

 

Unsere Themenschwerpunkte

Verkehr

Familie

Natur und Umwelt

Klimaschutz

Stadtentwicklung

Wirtschaft und Finanzen

Vereine

Verkehrspolitik in Grün: Rauf aufs Rad – Runter vom Gas

  • Fertigstellung der Raddirektverbindung von Darmstadt nach Frankfurt auf Langener Gemarkung
  • Erweiterung der Fahrradinfrastruktur in Langen 
  • mehr Tempo 30-Zonen in der Stadt für mehr Sicherheit für Radfahrer, Kinder und ältere und gehandicapte Menschen
  • Tempobegrenzung auch in den Hauptachsen (Vorbehaltsstraßen) 
  • Weitere überdachte Fahrradabstellplätze an stark frequentierten Plätzen (Bahnhof, Bahnstraße etc.)
  • öffentliche Ladeinfrastruktur für E-Mobilität auf- und ausbauen
Rad und Verkehr
Rad und Verkehr

Langen ist heute vor allem eine autofreundliche Stadt: ein Ergebnis jahrzehntelanger einseitiger Verkehrs- und Stadtentwicklungspolitik. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Wir möchten alternative Verkehrsangebote vor allem das Rad und ÖPNV-Angebote deutlich stärken und Langen zu einer Stadt für alle Verkehrsteilnehmer machen. Nur so schaffen wir eine klimaneutrale Stadt bis 2040.

Wir möchten den Radverkehr in der Stadt durch mehr und vernünftige Radwegeangebote stärken. Beim überregionalen Radverkehr gibt es mittlerweile eine große Nachfrage in der Rhein-Main-Region. Immer mehr Pendler würden ein solches Angebot auch für den täglichen Weg zur Arbeit nutzen. Wir müssen den geplanten Radschnellweg von Darmstadt nach Frankfurt deshalb nun zügig umsetzen. Neben Radwegen gehören auch sichere und trockene Abstellplätze für Fahrräder zu einer modernen Radinfrastruktur. Da wollen wir insbesondere an stark frequentierten Orten wie Bahnhof, Bahnstraße, Rathaus und Stadthalle noch deutlich nachlegen. 

Das Busangebot, insbesondere den Schülerverkehr, wollen wir in der Qualität zumindest auf dem jetzigen Niveau erhalten. Das Anruf-Sammel-Taxi als sinnvolle Ergänzung in den Randbereichen gilt es zu stärken. Autoverkehr, den wir nicht verlagern können, werden wir, wo es möglich ist, verlangsamen. Das macht den Verkehr insgesamt sicherer, leiser und schont das Klima. Wo noch nicht geschehen, wollen wir Tempo-30-Zonen einführen und auch auf den Hauptstraßen, dem sogenannten Vorbehaltsstraßennetz, eine Tempobegrenzung durchsetzen. 

Der Elektroantrieb im motorisierten Individualverkehr erlebt gerade einen gewaltigen Aufschwung, viele Fahrzeughersteller bauen ihre E-Flotte aus, die Preise werden erschwinglicher. Jetzt muss die öffentliche Ladeinfrastruktur zügig aufgebaut und auf regenerative Energien umgestellt werden. Wo wir das auf kommunaler Ebene unterstützen können, wollen wir das tun. Partner sehen wir da in den Stadtwerken und den lokal aktiven Wohnungsunternehmen.

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Grüne Familienpolitik schließt alle Generationen ein
– vor allem die Kinder

  • Ausbau einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung – für jedes Kind einen Platz
  • Zeitnahe Besetzung der freien Erzieher/innen-Stellen
  • Einrichtung eines naturnahen Waldkindergartens in Langen
  • Sozial gerechte, das heißt nach Einkommen gestaffelte Kita-Gebühren
  • Stärkung des JUZ und Einbindung in weitere Jugendangebote
  • Aktivere Beteiligung der älteren Generation über einen Seniorenbeirat
Familie
Familie

In der Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen sind wir schon gut vorangekommen. Viele neue Gruppen und Kitaplätze sind in der letzten Legislaturperiode durch Neu- oder Anbauten von Tagesstätten entstanden. Einige weitere Projekte haben wir ganz konkret in der Pipeline und noch viel mehr Ideen. Wir möchten zum Beispiel auch die lokale Wirtschaft und andere Partner bei der Kinderbetreuung stärker mit einbinden. Bis Ende 2023 ist es unser Ziel, die Wartelisten in den Kindertagesstätten auf null zu bringen. Ein naturnaher Waldkindergarten steht ganz oben auf unserer Wunschliste. Bisher sträubt sich leider die untere Naturschutzbehörde gegen alle Versuche. Nicht nur hier, auch bei anderen Kita-Projekten macht uns die Bauaufsicht im Kreis mit teilweise nicht nachvollziehbaren Auflagen das Leben schwer. Ein wichtiger Baustein in der Kinderbetreuung sind die Fördervereine an den Grundschulen, die heute schon einen wichtigen Beitrag zur Nachmittagsbetreuung unserer Schulkinder leisten. Sie sind an der Kapazitätsgrenze, personell und räumlich. Hier ist auch der Schulträger gefragt. Bei beiden Punkten haben wir also dringenden Handlungsbedarf auf Kreisebene. Sie können am 14. März übrigens auch für starke Grüne im Landkreis sorgen. 

Kinderbetreuung muss aber auch bezahlbar und sozial gerecht bleiben. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und wesentliche Voraussetzung fairer gesellschaftlicher Teilhabe. Unser langfristiges Ziel ist der kostenfreie Kitaplatz, so wie es auch den kostenfreien Schulbesuch gibt. Frühkindliche Erziehung gehört zum Bildungsauftrag! Bis dahin möchten wir aber zu einer einkommensabhängigen Gebührenstaffelung zurückkehren. Über die Hälfte der Eltern haben seinerzeit über Jahre von stabilen Beiträgen profitiert. Und dass starke Schultern mehr tragen können als schwache halten wir immer noch für ein überzeugendes Argument. Uns schwebt aber in der Umsetzung ein deutlich einfacheres, transparenteres und verwaltungsfreundlicheres Gebührensystem vor.

Ohne motiviertes und engagiertes Personal nutzt die beste Infrastruktur nichts. Wir wollen die Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher in den städtischen Kindertagesstätten weiter verbessern. Langen als Arbeitgeber muss hier wettbewerbsfähig bleiben. Wir wollen mehr Personal einstellen, um eine intensivere Betreuung der Kinder zu ermöglichen. Dabei denken wir auch an Quereinsteiger. Die Weiterbildungsmöglichkeiten wollen wir stärken, damit wir pädagogisch immer auf der Höhe der Zeit bleiben. Und wir möchten Anreize wie ein Jobticket setzen, damit sich mehr Bewerber für Langen entscheiden.

Wir haben 2019 einstimmig einen Sportstättenentwicklungsplan in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Das ist für uns die Grundlage, auf der wir sukzessive die Sportstätten in Langen modernisieren und ausbauen wollen. Da die städtischen Haushaltsmittel nicht unbegrenzt sind, müssen wir Prioritäten setzen. An erster Stelle steht die Sanierung und rechtliche Absicherung des Sportsparks Oberlinden mit einem Neubau der Sehring-Halle. Für neue urbane Sportarten wie Slackline, Jugger, Parkour und Bouldern  muss es aber ebenfalls Platz in Langen geben. Wir haben bei der Skateranlage in der Zimmerstraße sehr gute Erfahrungen mit der Beteiligung von Jugendlichen an konkreten Projekten gemacht. Das ist für uns eine Blaupause, wie wir neue Angebote mit Hilfe von Kindern und Jugendlich realisieren wollen.

Wir bekennen uns ganz klar zu einem guten – und gut angenommenen – nicht kommerziellen Angebot für Jugendliche in unserer Stadt. Dazu gehören das Jugendzentrum Kom’ma genauso wie dezentrale Angebote mit freien Trägern oder die vielfältigen Angebote unserer Musikschule oder der Vereine. Die Versuchung, in unserer prekären Haushaltssituation vor allem bei diesen Leistungen massiv zu sparen, ist groß. Moderaten Gebührenerhöhungen, wenn sie der Qualitätssicherung dienen, werden wir uns nicht verschließen. Einen Abbau von Leistungen oder Gebühren, die sich nur noch gut betuchte Eltern leisten können, werden wir uns jedoch entschieden entgegenstellen.

Familienpolitik beginnt bei den Kindern und hört bei den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgen nicht auf. In einer älter werdenden Gesellschaft müssen sich auch Senioren direkt beteiligen können, wenn es um ihre Belange geht. Initiativen wie das ZenJa und die Seniorenhilfe sind sehr engagiert und leisten eine hervorragende Arbeit. Es fehlt aber die Stimme der älteren Mitbürger in der Stadtpolitik. Wir haben erfolgreich ein Jugendforum ins Leben gerufen. Warum haben wir nicht ein ähnliches Angebot für die älteren Menschen? Als eine der dringlichen Aufgaben in der nächsten Legislaturperiode möchten wir daher einen Seniorenbeirat einrichten, der Sitz und Stimme in der Stadtverordnetenversammlung hat und sich für die Belange älterer Menschen stark machen kann.

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Natur und Umwelt haben mit uns auch in der Stadt ihren Platz

  • Wir kämpfen gegen den Kiesabbau und für den Erhalt des Stadtwaldes.
  • Für einen moderaten Ausbau der B486 zwischen A5 und K168 mit Fahrradweg und etwas mehr Platz zum Wohle der Sicherheit – keine vierspurige Stadtautobahn mit weiterem immensen Waldverlust
  • mehr Stadtbäume für eine bessere Luft
  • mehr insektenfreundliche Blühflächen auf öffentlichen und privaten Flächen
  • für mehr Grün statt Stein in den Langener Vorgärten
  • Personelle Stärkung des kommunalen Fachdienstes für Umwelt
Natur und Umwelt
Natur und Umwelt

Wir sind die einzige Partei in der Stadtverordnetenversammlung, die sich kategorisch gegen eine weitere Ausweitung der Kiesabbaufläche am Waldsee stemmt. 67 ha Bannwald werden seit dem Planfeststellungsbeschluss durch die Firma Sehring nun scheibchenweise gerodet, ein gutes Drittel ist bereits weg. Das bedeutet eine höhere Staub- und Lärmbelastung in Neurott und den Verlust wertvoller Naherholungsflächen für alle Langener. Die Auswirkungen auf das Grundwasser und das lokale Klima sind noch gar nicht absehbar. Die Wiederaufforstung ist ein leeres Versprechen. Das Unternehmen hinkt in Sachen Renaturierung bei Qualität und Quantität gegenüber den ursprünglichen Planfeststellungsauflagen sowohl in der ehemaligen Ostgrube, als auch im Bereich der Westgrube erheblich hinterher. Von den wiederaufgeforsteten Waldflächen hat Hessenforst bislang nur einen Bruchteil fachlich abgenommen. Kleine Setzlinge sind eben noch kein Wald. Auch dass die Verfüllung von Flächen, die eigentlich vor sechs Jahren schon abgeschlossen sein sollte, nun wieder bis auf 2038 verschoben werden soll, zeigt aus unserer Sicht, dass das Kiesabbauunternehmen seine Pflichten nicht ernst nimmt. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns von der grünen Regierungspräsidentin mehr Mut in der Prüfung und von den Verwaltungsgerichten mehr Tempo in den Verfahren gewünscht hätten. So kann es passieren, dass der Wald weg ist, bevor im Hauptsacheverfahren abschließend entschieden wurde. Wir unterstützen den BUND sehr intensiv mit finanziellen Mitteln und persönlichem Einsatz bei der Klage gegen die Abbaugenehmigung für Sehring. Wir werden auch weiterhin alles tun, was möglich ist, um diese brachiale Waldvernichtung zu verhindern. 

Die FSC-Zertifizierung des Langener Stadtwaldes und damit eine Waldbewirtschaftung nach den strengsten ökologischen Kriterien war ein grüner Erfolg, der zeigt, dass sich Beharrlichkeit auch auszahlt. 

Wir waren und sind nachwievor gegen einen vierspurigen Ausbau der B486 zwischen A5 und K168. Wir halten diese überdimensionierte Ausbauvariante mit dem höchsten Waldverlust nicht nur für unnötig, sondern auch für kontraproduktiv. Sie führt nämlich unweigerlich zu einer höheren innerstädtischen Verkehrsbelastung, wenn sich der vierspurige Verkehr ab der K168 auf zwei Spuren verengt und Autofahrer dann über die Südliche Ringstraße ausweichen. Wir werben für eine deutlich abgespecktere Variante mit zusätzlichen Mehrzweckstreifen für ein Mehr an Sicherheit. Selbst die Experten von HessenMobil gehen in ihren Planungsunterlagen davon aus, dass sich durch den vierspurigen Ausbau die Belastung der Straße und damit die Stauanfälligkeit nicht wesentlich verbessern werden. Dafür opfern wir keinen Wald.

Wir brauchen eine andere Prioritätensetzung bei öffentlichen Investitionen und bei den laufenden Ausgaben. Wir wollen deutlich mehr Baumpflanzungen im Stadtgebiet in kürzerer Zeit. Wir haben im Sturmereignis 2018 an die 400 Bäume im Stadtgebiet verloren. Stadtbäume sind jedoch für ein erträgliches Klima und die Luftqualität enorm wichtig. Wenn wir in dem Tempo nachpflanzen wie bisher, brauchen wir (zu) viele Jahre, um nur diese Bäume zu ersetzen. Hier wollen wir deutlich schneller werden. Dazu braucht es mehr Geld im städtischen Haushalt für die Pflanzungen selbst und für die Pflege. 

Städtische und auch private Grünflächen wollen wir konsequent insektenfreundlich umgestalten, um einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Dach- und Fassadenbegrünungen sind schon heute Bestandteil von Bebauungsplänen. Das wollen wir weiterführen. Noch wichtiger als Fassaden wären uns aber zum Beispiel die Vorgärten, die immer mehr in pflegeleichte Steinwüsten verwandelt werden. Da wollen und müssen wir gegensteuern. Um die Aktivitäten auf privater Basis zu stärken, können wir uns zuerst ein verstärktes Beratungsangebot, städtische Wettbewerbe und, wenn die Haushaltslage es zulässt, auch ein kommunales Förderprogramm vorstellen. Es gibt bereits lokale Initiativen, die sich um Pflege von ökologisch wertvollen Grünflächen oder Bäumen kümmern die wir stärken und stützen wollen. Der städtische Fachdienst für Umwelt könnte hier eine wichtige Vernetzungsfunktion für lokale Initiativen übernehmen. Einiges lässt sich aber nur über die Landes-Bauordnung regeln, Beispiel Vorgärten. Da sind wir bereits im Gespräch mit unseren grünen Landesvertretern. 

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Klimaschutz – Langen zukunftsfähig machen

  • Unser Ziel: Langen wird bis 2040 klimaneutral
  • Einsetzung eines hauptamtlichen Klimamanagers im Rathaus
  • der Ressourcen und Maßnahmen bündelt
  • private Initiativen berät 
  • Fördermöglichkeiten kennt und aufzeigt 
  • städtische Gebäude und die lokale Energieversorgung klimaneutral umstellen
  • Erhalt und Ausbau innerstädtischer Grünflächen und Baumbestände
  • Unterstützung privater Initiativen durch Beratung und Förderung 
  • Umsetzung des lokalen Klimaschutzkonzeptes
  • klimafreundliche Verkehrsangebote (z.B. Fahrrad und ÖPNV) stärken
Klimaschutz
Klimaschutz

Die vergangenen Sommer haben gezeigt, dass Klima- und Naturschutz kein Beiwerk sind. Sie müssen im Zentrum kommunalen Handelns stehen und genau dort möchten wir sie auch platzieren. Es ist unser Ziel, Langen bis 2040 auf einen möglichst klimaneutralen Weg zu bringen. Dazu müssen wir an vielen Stellschrauben drehen und viele Partner wie zum Beispiel unsere Stadtwerke ins Boot holen. Wir möchten daher im Rathaus einen hauptamtlichen Klimamanager installieren, der die notwendigen Schritte koordiniert und die Ressourcen bündelt. Viele Kommunen in Hessen gehen bereits diesen Weg. Das halten wir für erfolgversprechender als über einen symbolischen Klimanotstand zu reden.

Um mit gutem Beispiel voranzugehen, ist es unser Ziel, die Ökobilanz der städtischen Gebäude zu verbessern und auch hier Klimaneutralität zu erreichen. Die Nahwärmenetze möchten wir ausbauen und die Wärmeerzeugung möglichst klimaneutral gestalten. Wo möglich werden wir Sonnenenergie durch Photovoltaik oder Solarthermie nutzen, um fossile Energieträger zu ersetzen. Wir müssen aber auch offen für neue technologische Entwicklungen bleiben und diese zum Beispiel im Planungsrecht zulassen.

Der Erhalt und Ausbau unseres Baumbestandes und unserer Grünflächen, wie eben beschrieben, sind ebenfalls ganz elementarer Bestandteil unserer kommunalen Klimaschutzstrategie. Innerstädtische Grün- und Erholungsflächen wie der Bürgerpark an der Zimmerstraße müssen ökologisch und in der Aufenthaltsqualität aufgewertet und erhalten werden. Das, was uns die Stadt bisher als Bürgerpark verkauft hat, hat noch sehr viel Luft nach oben. Die Fläche ist dermaßen unattraktiv, dass man bereits überlegt, sie anderen Zwecken zuzuführen. Das wollen wir nicht. Für die Erweiterung der Dreieich-Schule und der Kita an der Zimmerstraße müssen und können andere Lösungen gefunden werden.

Viele Maßnahmen, um Langen klimaresistent zu machen, passieren auf privater Ebene. So können Hausbesitzer durch gezielte versickerungsfreundliche Begrünungsmaßnahmen, durch die Nutzung regenerativer Energien, durch den sparsamen Umgang mit Heizenergie und Wasser viel für das Klima tun. Wir wollen sie mit kommunalen Beratungsangeboten dabei unterstützen. Langen hat vor 10 Jahren bereits ein Klimaschutzkonzept verabschiedet, in dem viele kluge Ideen und Maßnahmen gesammelt wurden. Unter dem Vorwand knapper Kassen wurde vieles erst gar nicht erst umgesetzt, andere Maßnahmen wie die Energiesparkarawane mittlerweile gestrichen. Unser Ziel ist, das Klimaschutzkonzept ernst zu nehmen und umzusetzen, denn Klimaschutz ist kein Luxus, sondern sichert unsere Lebensgrundlage.

Wir werden den klimafreundlichen Verkehr stärken. Für alle städtischen Bediensteten möchten wir ein Jobticket und die Möglichkeit eines Leasingprogramms für Fahrräder einführen. Andere Arbeitgeber gehen hier mit gutem Beispiel voran und auch die Stadt muss ihrer Vorbildfunktion nachkommen. Das macht Langen auch für Arbeitnehmer attraktiver, denn wir müssen uns mittlerweile auf dem Arbeitnehmermarkt für gute Bewerber wirklich anstrengen. Unsere Busflotte müssen wir deutlich schneller auf andere Antriebe umstellen, auf Elektro oder für einen gewissen Übergang auf Gasantrieb. Das stärkt auch unsere lokalen Stadtwerke als Lieferant. Wir möchten zusammen mit den Stadtwerken und den örtlichen Wohnungsunternehmen auch öffentliche Ladestationen für E-Mobilität und Car- und Bikesharing-Angebote schnell ausbauen.

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Stadtentwicklung und Wohnen – das Wachstum gestalten

  • konsequente Bebauung von Brachflächen und Baulücken,
    kein Verbrauch von unberührten Naturflächen
  • keine weiteren großen Wohnungsbauvorhaben,
    Langens Entwicklung ist vorerst abgeschlossen
  • Sinnvolle Anbindung der neuen Wohngebiete durch Fahrradwege und öffentlichen Nahverkehr
  • Bereitstellung von KITA- und erreichbaren Schulplätzen sowie Spiel- und Begegnungsplätzen in den neuen Wohngebieten
  • das bezahlbare Wohnen muss gesichert werden
Mutig entscheiden
Mutig entscheiden

Die Rhein-Main-Region ist eine der dynamischsten Wachstumsregionen Deutschlands. Immer mehr Menschen zieht es hierher – eine Abstimmung mit den Füßen. Langen ist durch seine hervorragende Lage an den Hauptverkehrsachsen Teil dieses Booms, ob einem das gefällt oder nicht. Wir können das Wachstum nicht verhindern, aber wir können es gestalten. 

In den letzten Jahren sind große Entwicklungsflächen für Wohnen auf Gewerbebrachen ausgewiesen und Wohnbauentwicklung im Innenbereich auf Baulücken ermöglicht worden. Das entspricht auch unserem grünen Anspruch, Flächen zu recyceln und der Innenentwicklung den Vorrang zu geben. Durch dieses wachsende Angebot an Wohnungen haben wir die Preisentwicklung zumindest gedämpft und die bisher unberührten Außenbereiche geschont. Deshalb stehen wir nachwievor zu den großen Neubauvorhaben im Langener Norden und an der Liebigstraße. Nur durch die Nutzung von Brachen und Baulücken können wir für den Klimaschutz wichtige Grünflächen an anderer Stelle stärken oder neu anlegen. Wir sagen aber auch ganz klar: Langen hat die Grenze seiner Siedlungsentwicklung erreicht. Weitere Ausweisungen von Bauflächen, zum Beispiel über die Nordumgehung hinaus, werden wir nicht mittragen. Vorrang hat jetzt die Gestaltung des Wachstums.

Bezahlbares Wohnen ist aber nach wie vor eine große Herausforderung. Wir haben in Langen den zweitgrößten Bestand an preisgebundenen Sozialwohnungen im Kreis Offenbach. Unser Ziel ist es, die Belegungsrechte von Wohnungen zu verlängern, die in den nächsten Jahren aus der Preisbindung fallen. Sofern es die Haushaltslage zulässt. Damit sichern wir den Bestand auf heutigem Niveau. 

Die soziale Infrastruktur muss mitwachsen. Nicht nur in der Kinderbetreuung, sondern auch im Vereinsleben und im kulturellen Angebot brauchen wir für die wachsende Einwohnerzahl neue und zusätzliche Angebote. Der kürzlich verabschiedete Sportentwicklungsplan zeigt für unsere Sportvereine einen realistischen Pfad auf. Mit der Stadthalle und der Stadtbücherei haben wir ein Kulturzentrum auf hohem Niveau. Unser Ziel ist es, darüber hinaus für die vielen Initiativen und Vereine städtische Räume zu schaffen und zu erhalten, die sie nutzen können. Damit wollen wir die dezentralen Angebote stärken. Eine nicht ganz neue Herausforderung ist eine tragfähige kulturelle Nutzung des Areals um die Scherer Halle, die wir in der nächsten Legislaturperiode angehen wollen. Hier haben wir akuten Handlungsbedarf, bevor die alternde Gebäudesubstanz eine weitere Nutzung nicht mehr zulässt.

Die Stadt verändert sich, sie bekommt ein neues Gesicht. Vielen alteingesessenen Langenerinnen und Langenern fällt die Veränderung nicht leicht. Gerade in der Altstadt spüren wir den Veränderungsdruck, der mit einem Generationenwechsel einhergeht. Die Möglichkeiten der Kommune, hier steuernd einzugreifen, sind begrenzt. Aber die wenigen Spielräume wollen wir konsequent nutzen, indem wir die Bauberatung und die Stadtplanung personell stärken, um mit den Bauherren frühzeitig verträgliche Lösungen zu erarbeiten. Die teilweise alten Bebauungspläne werden wir sukzessive überarbeiten und an die neuen Gegebenheiten anpassen. 

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Wirtschaft und Finanzen – Langen ist ein attraktiver Standort

 

  • eine solide Haushaltspolitik, die Langen entwickelt und nicht kaputtspart
  • Ansiedlung standorttreuer mittelständischer Unternehmen forcieren
  • Modernisierung bestehender und Entwicklung neuer Gewerbe- und Einzelhandelsflächen
  • Stärkung der Wirtschaftsförderung bzw. des Stadtmarketing mit dem Ziel,  
    Kaufkraft in Langen zu binden und nach Langen zu ziehen
  • Ausbau einer schnellen flächendeckenden digitalen Infrastruktur vorantreiben und soweit möglich fördern 

Langen hat in der Haushaltspolitik keine einfachen Zeiten hinter sich. Wir waren aber auf einem guten Weg zu dauerhaft ausgeglichenen Haushalten und haben über die Hessenkasse unsere Kassenkredite auf null gebracht. Das war Ergebnis einer Haushaltspolitik mit Augenmaß der vergangenen Jahre. Die brauchen wir auch wieder, um mit den Folgen von Corona umzugehen. Wir werden so, wenn alle Stadtverordneten verantwortungsvoll mit dem Haushalt umgehen, mittelfristig auch wieder Spielräume für Investitionen und Schuldenabbau bekommen. Stabile politische Mehrheiten für Infrastrukturmaßnahmen und die kommunalen Haushalte sind auch ein starkes Signal der Verlässlichkeit an unsere Partner. Das ist ebenfalls ein großer Standortvorteil Langens. Wir werden unseren Beitrag dazu leisten.

Langen ist ein für Wirtschaft und Gewerbe interessanter Standort mit einer wachsenden Anzahl an Arbeitsplätzen und einer überdurchschnittlichen Kaufkraft. Unsere Wirtschaftsförderung hat in der Ansiedlung neuer Unternehmen einen guten Job gemacht. Wir wünschen uns  noch mehr kleine innovative Unternehmen und Gründer, die unseren Standort beleben. Den wirtschaftlichen Erfolg auf viele standorttreue Schultern zu verteilen und sich nicht von wenigen großen Gewerbesteuerzahlern abhängig zu machen, scheint uns eine kluge Strategie für die Zukunft zu sein. Aktuelle Projekte wie der Technologiepark oder der Multipark sind wichtige Bausteine für eine solche Strategie. Davon brauchen wir mehr. Wir möchten daher für Langen ein innovatives zukunftsfähiges Standortprofil entwickeln. Folgende Fragen soll das Profil beantworten: Welche Unternehmen möchten wir hier haben, was kann Langen langfristig nach vorne bringen?

Durch wichtige Ansiedlungen in der Pittlerstraße und an der Winkelwiese haben wir den Einzelhandel in Langen gestärkt. Mehr und mehr Kaufkraft bleibt in der Stadt und sichert Arbeitsplätze. Durch das Einzelhandelszentrum in der Liebigstraße und das „Stadtpalais“ in der Bahnstraße werden wir auch den innerstädtischen Einzelhandel unterstützen. Die Innenstadt wird durch angehende Umbaumaßnahmen eines lokalen privaten Investors attraktiver und interessant für neue Anbieter. Unser Ziel muss es weiterhin sein, brachliegende oder nicht mehr zeitgemäße Einzelhandelsflächen zu entwickeln und an den Markt zu bringen. Die Bahnstraße wird als Einkaufsstandort im Moment noch unter Wert gehandelt. Das wollen wir ändern. 

Ein Thema, das wir in der Vergangenheit angestoßen und nach vorne getrieben haben, ist die digitale Infrastruktur in Langen. Corona hat gezeigt, dass nicht nur die Anbindung der Unternehmen an ein leistungsfähiges Breitbandnetz ein wichtiger Standortfaktor ist. Auch die vielfach im Homeoffice arbeitenden Langerinnen und Langener sind mehr und mehr auf eine verlässliche und leistungsfähige digitale Infrastruktur angewiesen. Wir werden den weiteren flächendeckenden Ausbau der „Highspeed-Infrastruktur“ kritisch begleiten. Oft wird bei den Übertragungsraten in einigen Stadtteilen nicht gehalten, was von Seiten der Anbieter versprochen wurde. Oberlinden ist zum Beispiel von Highspeed noch sehr weit entfernt.

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Starke Vereine und vielfältige Kultur für eine lebenswerte Stadt

  • Das vielfältige Vereinsleben macht den Charme unserer Stadt aus – das wollen wir erhalten
  • Wir sorgen für Spielräume im städtischen Haushalt, um die Vereine auch in Zukunft finanziell zu unterstützen
  • Wir wollen die kommunale Infrastruktur erhalten und ausbauen, die auch den Vereinen zugutekommt
  • Wir wollen die Eigeninitiative und die Zusammenarbeit der Vereine stärken und unterstützen, zum Beispiel durch die Förderung einer gemeinsamen Geschäftsstelle der Sportvereine

Ein vielfältiges Kultur- und Vereinsleben macht unsere Stadt erst lebenswert und ist mit Geld nicht aufzuwiegen – das möchten wir erhalten und ausbauen, auch bei knappen Kassen! 

Unsere Vereine können zusammen viel mehr erreichen, wenn sie ihre Kräfte sinnvoll bündeln und nicht jeder alles selbst macht. Das geht bei gemeinsamen Veranstaltungen los oder bei der Absprache von Terminen, damit sich sinnvolle Angebote nicht Konkurrenz machen. Die Stadt kann ein „Sportbüro für Langen“ unterstützen, das die Vereine ins Leben rufen. Das wäre praktisch eine Geschäftsstelle erst einmal für alle Langener Sportvereine für eine zentrale Mitgliederverwaltung, für die Koordination von Hallen und Trainingszeiten und die Kommunikation mit der Stadt. Auch anspruchsvolle und immer wichtiger werdende Aufgaben, wie das Einwerben von Fördergeldern, könnten hier gebündelt werden.

Ohne das „Ehrenamt“ wäre modernes Vereinsleben, wie es die Langener Vereine Tag für Tag leben, schon lange nicht mehr darstellbar. Wir möchten deshalb zusammen mit den Sportvereinen die jährliche Sportlerehrung wieder aufleben lassen und sie bei der Sponsorensuche und Finanzierung unterstützen. Gerade für die jungen Sportler ist diese Anerkennung ungemein wichtig.